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Tagebuch / Blog

Montag, den 08 Februar 2010


Ein Tag mit jeder Menge Menüelementen, Animationsphasen verkleinern und kleinerem Grafik-Kram für laufende Projekte.
Und da es lausig kalt draußen ist, bin ich nicht mal traurig drum, nicht vor die Tür zu kommen...

Die Veröffentlichung der letzten RISEN-Concept-Illus hat zu einigen Nachfragen zum Job geführt.
Auch wenn ich einiges davon schon in der vergangenheit hier beantwortet habe, kann man von niemandem verlangen, sich durch diesen Blog zu lesen.
Daher habe ich einfach mal die Fragen aus einer Mail genommen und stelle sie zusammen mit meinen Antworten hier ein:

1. Wie wird man eigendlich Conzeptzeichner?

Also: ich mache ja nicht nur Concept-Art, sondern auch jeden anderen Grafik-Job, den ich bekommen kann.
Das geht von Figurendesign für Film und Werbung, bis hin zu Layout und druckfertiger Grafik von Verpackungen und Printmaterial.

Conceptartwork fällt meist für Games an- und dafür sollte man sich recht gut in den Kunstgeschichte auskennen und schnell die Ideen anderer und auch eigenen umsetzen können.

Einen richtigen Ausbildungsweg gibt es leider nicht. Meist kommt man als Grafiker im Games-Bereich recht früh zur Produktion hinzu und fertigt dann die Designs für die Konzeptphase an. Oft begeleitet man das Projekt auch noch länger. In meinem Fall geht es manchmal über in den Bereich der Artdirection (d.h. die weitere Begleitung der Designs durch die Produktionspipeline) und auch in die Anfertigung finaler Gamegrafik, wie Menus und Texturen.
Am besten ausgebildet für den Bereich ist man übrigens durch ein Studium. In diesem Fall heißt es in Deutschland: Kommunikationsdesign, Fachrichtung Grafik.


2. Was muss man als Konzeptzeichner alles zeichnen können?

Ja.
Ehrlich.
Und auch eine gute Kenntnis der Farben (d.h. Farbharmonien, Kontraste, Licht, etc) sowie zu Zeichen- und Maltechniken besitzen.
Hinzu kommt eine genau Kenntnis der zum Einsatz kommenden Technik, Programme- und der Möglichkeiten der Programmierer.
Handwerk ist leider das A und O.


3. Bekommst du deine Angaben fest vorgelegt, oder gestaltest du frei zu der Story?

Meist sind es die Vorstellungen von Gamedesignern oder Artdirectoren, die ich umsetzen darf.
enn gewünscht, steuere ich gerne auch eigene Ideen bei. Aber da ich in jedem Bereich der Grafik für Games schon gearbeitet habe, ist es gut, zu wissen, wann man seine eigene Phantasie zügeln sollte.


4. Was sind die einzelnen Schritte zur Erarbeitung eines Konzepts? Bsp
?Das Alte Lager (G1)?

Ich hole mir die Ideen und Infos von den Gamedesignern und des Storyteams und versuche mich einem so komplexem Spielort anhand von Skizzen anzunähern. Die werden dann wieder besprochen und weiter ausgearbeitet. Sind alle Sachen drin, die gewünscht sind, und das Ganze sieht auch noch nett aus, geht es noch etwas weiter: das Aufzeichnen der Pläne als Hilfe für die 3D Grafiker.

5. Woraus beziehst du deine Inspiration?

Bücher (besonders Geschichts und Kunstbücher), Filme, Ausstellungen und Museen.
Und seltenen Urlauben, die mir neue Anregungen und Fotos liefern.


6. Wie kommt man auf neue Formen und Gestalten, Landschaften und Gebäude?

Wenn man etwas erfahrener ist, tastet man sich über die Silhouette heran. D.h. ich arbeite von schwarzen Farbklecksen ausgehend, die ich in alle möglichen Richtungen ausmale.
Sobald ich die Silhouette mag, fange ich an, Details einzuzeichnen, die sich entweder aus der Form schon suggerieren oder ich ohnehin benötige.


7. Wie kann man bestimmte Themen lernen, trainieren.

Ganz sicher. Wir kochen alle nur mit Wasser.
Wichtig ist, viele Themen zu kennen (z.B. Möbeldesign:Wie ist ein Schrank aufgebaut, welche Formen machen Sinn, welche Atmosphäre vermittelt er, etc).
Zeichen- und Maltechniken sind ebenfalls gut erlernbar. Und über Videoportale bekommst Du auch einen guten Eindruck davon, wie andere arbeiten, die sich dabei selbst aufnehmen (Tutorials, Making-of´s?). Es ist der einfachste Weg zu lernen: Monkey see, monkey do!
;-)
Zumindest für mich.


8. Kennst du irgendwelche Kurse, die empfehlenswert sind, oder ist das
alles nur Übung?

Ich selbst sind die Gnomon-Video-Workshops unglaublich hilfreich, da man wirklichen Meistern bei der Arbeit zusehen kann. Sind leider nur etwas teuer?
Ansonsten rate ich dazu, Praktikumsplätze zu finden und einfach mal in den bereich hineinzuschnuppern?
Wochenend-Kurse bringen meist nicht viel, aber ich finde die Gamesacademies haben sich recht gut entwickelt und arbeiten recht praxisnah.

http://www.thegnomonworkshop.com/

9. Hast du Kontakt zu irgendwelchen Argenturen die Conzeptart betreiben.

Es gibt Agenturen, die Illustratoren an Produktionen vermitteln.
Allerdings nehmen sie in der Regel nur bekanntere Leute- oder welche, die etliche Jahre Erfahrung auf dem Buckel haben.
Einen guten Überblick aber bekommst Du über Foren wie CGtalk .
Ich selbst habe bislang noch nicht für eine Agentur gearbeitet- hab´s allerdings auch noch nie ernsthaft versucht.

http://forums.cgsociety.org/

Wer noch Fragen hat- einfach die Kommentar-Fuktion oder den Talkback benutzen!
Ich antworte in der Regel recht fix...


 

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