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Tagebuch / Blog

Donnerstag, den 10 April 2014


Miguel Edgardo Riveros Silva, ein wirklich hoch geschätzter und überaus talentierter Zeichner-Kollege fragte vor einigen Tagen, warum Comiczeichner in Deutschland eigentlich Comics zeichnen?

Die Frage ist tatsächlich sehr interessant, denn viele Zeichner müssen sich, um über die Runden zu kommen, über andere Arbeiten finanzieren.
Was dann an Zeit in die eigenen Comics fließt, ist also immer eine echte Leidenschaft für das Medium und selten geschäftliches Kalkül.

Erste Antworten auf diese Frage finden sich hier:

http://www.diaus.de/blog/2014/04/10/comiczeichner-gefragt-teil-1/

Das gelesen, habe ich versucht, meine eigene Begründung in Worte zu fassen. Es ist vermutlich das erste Mal, dass ich auch für mich selbst formuliere:

Ich zeichne Comics, weil ich die Geschichten, die ich selbst gerne mal realisiert sehen möchte, sonst nie zu lesen bekommen würde. Comics stimmen mich immer dann euphorisch, wenn sie Geschichten erzählen, die sich in keinem anderen Medium eleganter umsetzen lassen. Dieses Potential motiviert mich auch immer wieder aufs Neue, das nächste Blatt anzufangen. Es gibt noch so viel zu entdecken?


Oder, noch einfacher ausgedrückt: Es lässt mich so richtig gut fühlen.


 

Kommentare

gepostet um 22:04 Uhr Donnerstag, den 10 April 2014
gepostet von Ernst

Ich finde die Frage kommt so schlicht daher, taucht dann aber ganz schon in die Tiefen ab. Macht man etwas, weil man es kann, weil es die Möglichkeit ist, sich auszudrücken, die Geschichten, die man lesen will zu machen, oder weil man es einfach gut findet? Ich finde den Aspekt wie man dazu gekommen ist Comics zu zeichnen auch sehr interressant, weil ich glaube, dass dies gut die weitere Motivation erklärt. Wie war ds bei Dir?

 

gepostet um 10:07 Uhr Freitag, den 11 April 2014
gepostet von Konsti

Ich glaube Comiczeichner haben einfach nicht das Talent zum Filmemacher oder als Concept Artist zu arbeiten und machen halt dann so ein Mittelding aus unvollständig visuell erzählten banalen Geschichten, die für sie selbst interessant sein mögen, aber leider kommerziell nutzlos, da eben nicht für eine breite Masse gemacht, weil eben alles von Story bis zur visuellen Umsetzung nur mittelprächtig ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie in jedem Medium... aber mal ehrlich: Die Kritik am Comic in Deutschland ist ja wohl bei all dem produzierten Müll auch gerechtfertigt. Jeder, der ein Strichmännchen mit Sprechblase auf ein leeres Papier kritzelt nennt sich hierzulande Comiczeichner. Wieso wundert da noch die negative Sicht auf dieses Medium? Qualität ist in jedem kreativen Bereich das Maß der Dinge... nur bei Comics redet sich jeder auf den künstlerischen Aspekt heraus und lässt somit gerne mal die Qualität unter den Tisch fallen, weil er sonst seine eigene Unfähigkeit eingestehen müsste.
Ist ja alles okay... macht Eure Comics und freut Euch darüber... aber bitte verbreitet sie nicht und erwartet endloses Lob für minderwertige Ware. Tut mir leid für die drei richtigen Comiczeichner in Deutschland, die dann in die Masse der Unfähigkeiten eingereiht werden und untergehen. Aber so ist das halt, wenn jeder Proll mit einem leeren Blatt Papier und einem Bleistift meint er sei der nächste Frank Miller.

 

gepostet um 17:32 Uhr Samstag, den 12 April 2014
gepostet von Ralf

@Ernst:
Mein Moment kam zuerst, als ich die Comics mit 13 neu für mich entdeckte- und unbedingt auch in diese Richtung wollte. Damals gab es ein Magazin Names Schwermetall- und das hat mir die Möglichkeiten aufgezeigt, die es sonst noch gibt... Vor drei Jahren hat es mich dann noch mal erwischt- und nach einem Seminar mit FLIX im letzten Jahr habe ich mich entschlossen, es endlich einfach mal zu versuchen. Bevor ich zu alt dazu bin.

 

gepostet um 17:33 Uhr Samstag, den 12 April 2014
gepostet von Ralf

@Konsti:

Ah- interessante Perspektive! Darf ich fragen, welche der Deutschen Zeichner Du magst?

 

gepostet um 10:25 Uhr Montag, den 14 April 2014
gepostet von Ernst

Hallo Ralf,
Vielen Dank für die kurze Einsicht! Ich finde das,wie gesagt, sehr interressant.
"Schwermetall" und dann auch "U-Comix" eröffneten auch mir damals das Comicunversum jenseits der bekannten Fixsterne "Asterix", "Tim und Struppi" und (einen meiner frühen Helden) "Nick Knatterton", etc. Seitdem entdecke ich ständig neue Welten.

 

gepostet um 18:10 Uhr Montag, den 14 April 2014
gepostet von :-)

Gerne! Ich habe vor 2 Jahren auch mal eine kurze Geschichte dazu gamecht:

http://comixfactory.de/?go=gallery&id=27&pic=1592

 

gepostet um 10:18 Uhr Dienstag, den 15 April 2014
gepostet von Konsti

Walter Moers
Wolfgang Sperzel

 

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